Lassen Sie die Augen sprechen!
Wenn es draußen kalt, feucht und stürmisch ist, sind unsere Augen arm dran. Sie können gerötet sein oder schmerzen, meist hervorgerufen durch trockene Heizungsluft, zu intensive Arbeit am Bildschirm und zu wenig Frischluft.
Unsere Augen sind besonders schutzbedürftig, doch um klare Sicht zu bewahren, genügt es, ein paar grundlegende Tricks zu befolgen. Besonders wichtig im Winter ist Stoßlüften, um einerseits wieder Sauerstoff in den Raum fließen zu lassen, andererseits, um die Durchblutung der Augen zu fördern. Noch besser ist es jedoch, die Pausen im Büro zu nützen und einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Er entspannt die Augen, bringt die Tränenproduktion in Schwung und schützt vor trockenen Augen.
Pausen einlegen
Menschen, die ständig am Bildschirm sitzen, haben ein erhöhtes Risiko, trockene Augen zu entwickeln. Nach einem langen Tag am Computer fühlen sich die Augen oft müde und schwer an, sie können gerötet sein, und Augenringe an der sensiblen Haut hinterlassen untrügliche Spuren. Einer Studie der Augenklinik München zufolge tritt ein erhöhtes Risiko für trockene Augen bereits bei mehr als vier Stunden Bildschirmarbeit pro Tag auf. Gut wäre es daher, Augen-Gymnastik in den Alltag einzuplanen. Eine Reihe von Übungen können den Augenmuskel dehnen oder das Fokussieren stärken, das beim fixen Starren auf den Bildschirm entfällt. Gründe für trockene Augen können auch oxidativer Stress – wie etwa durch trockene Heizungsluft – sowie Allergien, Medikamente (wie Antihistaminika, Betablocker oder Neuroleptika) sein. Lange Bildschirmarbeit oder konzentriertes Lesen kann zu einer chronischen Entzündung der Augen führen.
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Es betrifft zwischen fünf und 30 Prozent der Menschen ab 50 Jahren. Die Symptome sind höchst unterschiedlich und reichen von milden Irritationen bis hin zu einem Fremdkörpergefühl sowie zu starken Schmerzen und Sehverschlechterung. Seit 2017 ist das trockene Auge definiert als eine „multifaktorielle Erkrankung der Augenoberfläche“. Charakteristisch dabei ist ein Mangel an flüssigen Bestandteilen des Tränenfilms oder eine Fehl-funktion der Talgdrüsen (Meibomdrüsen) am Lidrand, die die fettigen Bestandteile des Tränenfilms bilden – meistens liegt eine Mischung aus beiden vor. Als Goldstandard in der Therapie wird ein Tränenersatzmittel verabreicht. Je nach Schweregrad können flüssige oder dicke, gelartige Therapeutika verwendet werden. Liegt eine Störung der Meibomdrüsen vor, können auch lipidhaltige Tränenersatzmittel mit Triglyceriden oder Phospholipiden angewendet werden.
Text: Michaela Neubauer ⎪ Fotos: iStock_Maridav, beigestellt