Haarige Sache
Haarausfall kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Ob durch Stress, hormonelle Veränderungen oder genetische Veranlagung – die Ursachen sind vielfältig, doch moderne Therapien bieten effektive Lösungen.
Haare sind ein wichtiger Teil unseres Erscheinungsbilds. Häufig steht und fällt mit ihnen unser Selbstbewusstsein und unsere Laune – man denke etwa an einen typischen „bad hair day“. Noch heikler wird es allerdings, wenn man um den Verlust der eigenen Haarpracht bangen muss. Dass beim Duschen oder Frisieren das ein oder andere Haar zurückbleibt, sind die meisten Menschen gewöhnt. Doch wenn plötzlich vermehrt Haare in der Bürste hängen bleiben oder sogar lichte Stellen auftreten, kann das beunruhigen. Dass die Ursachen und Erscheinungsformen von Haarausfall sehr vielfältig sein können, weiß Dr. Barbara Franz, Dermatologin in Wien: „Besonders in Zeiten von Stress oder hormonellen Veränderungen, aber auch mit zunehmendem Alter, kann es zu vermehrtem Haarverlust kommen.“ Die Expertin unterscheidet neben anderen Formen zwischen zwei Hauptformen des Haarausfalls: dem „diffusen Effluvium“ und dem „androgenetischen Telogeneffluvium“. „Die häufigste Form des Haarausfalls ist die erblich bedingte, sogenannte androgenetische Alopezie. Diese wird durch eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber Vorstufen von Testosteron verursacht. Obwohl Frauen deutlich geringere Mengen an Testosteron (DHEA) aufweisen, können sie ebenfalls betroffen sein. Typisch ist der schleichende Verlust, der vor allem im Bereich der Geheimratsecken, des Scheitels und der Stirn auftritt“, so die Dermatologin. Eine wirksame Behandlungsmethode für diese Form, neben möglicher medikamentöser Therapie mit Minoxidil, ist die Eigenbluttherapie (PRP), bei der die Kopfhaut mit eigenem aufbereitetem Blutplasma behandelt wird. „In den meisten Fällen kommen nach ein bis zwei Monaten neue, kräftigere Haare nach“, ergänzt Barbara Franz.
„Nach der Haarwäsche sollte man die Haare mit kühlem Wasser abspülen, um die Kopfhaut zu stimulieren. Regelmäßige Kopfhautmassagen fördern ebenfalls die Durchblutung und damit das Haarwachstum.“
Text: Michaela Neubauer ⎪ Fotos: iStock_Maridav, beigestellt