Gürtelrose - WENN DAS VIRUS ERWACHT
Varizellen-Zoster-Viren sind echte Über-lebenskünstler: Wie der Windpocken-Erreger im Körper überdauert, woran man sein Wiederaufflammen erkennt und wie man sich vor Gürtelrose und deren Komplikationen schützen kann.
Fast jeder von uns hat in der Kindheit eine Windpocken-Infektion durchgemacht. Gerade in Krabbelgruppen und Kindergärten verbreitet sich die Erkrankung, die auch als Feuchtblattern oder Schafblattern bekannt ist, sprichwörtlich in Windeseile: Übertragen wird sie nämlich durch Tröpfcheninfektion und das sogar bis über mehrere Meter durch die Luft. Die lästigen juckenden Pusteln, die Mama oder Papa damals mit einer weißen Paste liebevoll betupft hat, sind meist rasch verheilt und vergessen. Das Windpocken- bzw. Varizellen-Zoster-Virus hingegen verlässt den Körper nicht, sondern zieht sich in Nervenknoten am Rückenmark zurück, wo es teilweise über Jahrzehnte vor sich hinschlummert. Auf sich aufmerksam macht der ungebetene Gast erst dann wieder, wenn das Immunsystem durch Krankheiten oder Stress beeinträchtigt wird und ihn nicht mehr in Schach halten kann. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko einer Herpes-Zoster-Erkrankung (Gürtelrose), die als Folgeerkrankung der Windpocken gilt. Schätzungen zufolge erkrankt jeder Dritte im Laufe des Lebens mindestens einmal an Gürtelrose. Allein in Österreich sind jährlich rund 40.000 Menschen mit dieser Diagnose konfrontiert. Am häufigsten betroffen sind Personen über 50, wie Dr. Johannes Bisschoff, Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Leiter des Wahlarztzentrums Medizin am Hauptbahnhof in Wien, berichtet: „Theoretisch kann jeder an Gürtelrose erkranken, vom Kind bis zum Greis. Wir wissen jedoch, dass ältere Menschen sowie Personen mit Grunderkrankungen, wie etwa Rheuma oder einem geschwächten Immunsystem, ein höheres Risiko für Herpes Zoster und damit verbundene schwerwiegende Komplikationen haben.“
„Herpes Zoster ist eine Erkrankung der Haut und der Nerven.“
So erkennen Sie Gürtelrose
Erste Symptome, die bereits Tage vor dem Hautausschlag auftreten können:
Missempfindungen wie Taubheit, Kribbeln oder Jucken
Schmerzen, Rötungen und Schwellungen in
den später betroffenen BereichenFieber, Kopfschmerzen
Lymphknotenschwellung
Unwohlsein
Schmerzhafter Hautausschlag, der rund eine Woche nach den ersten Symptomen auftritt:
Bläschen, manchmal auch Pusteln
Kribbeln, Jucken
brennende, manchmal stechende Schmerzen,
am häufigsten an Brust und Bauch wie ein „Gürtel“, meist einseitig, in manchen Fällen auch an Armen, Oberschenkeln oder am Kopf
Abklingen der Hautveränderungen in der Regel
innerhalb von zwei bis vier Wochen
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Fotos: © PonyWang, BEIGESTELLT