Am Beginn des Lebens
Das Hebammenzentrum in Waidhofen/Ybbs ist eine Anlaufstelle für Frauen mit Kinderwunsch, schwangere Frauen sowie für frischgebackene Eltern.
Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die nächste: Als die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Landesklinikum Waidhofen/Ybbs im Frühjahr ihre Türen schließt, wird bald danach an einer Alternative in der Stadt getüftelt. Das Ergebnis: Es entsteht ein Hebammenzentrum, das von Montag bis Sonntag für werdende Mütter sowie für junge Eltern kostenlos zur Verfügung steht.
Beratend zur Seite
Um acht Uhr öffnet das Hebammenzentrum in Waidhofen/Ybbs seine Türen. Eine halbe Stunde später kommt Silvia mit ihrer Tochter Charlotte vorbei. An jenem regnerischen Herbsttag hat
Hebamme Melanie Wagner Dienst. Sie begrüßt die junge Mutter und ihre Tochter und plaudert ein bisschen mit ihr. Charlotte kam Mitte August zur Welt. Da es zuhause gar nicht so einfach ist, ihre Tochter abzumessen, ist Silvia gespannt, wie groß Charlotte mittlerweile ist. Dafür wird das Baby in Ruhe ausgezogen. „Hallo, das ist alles neu für dich“, spricht Melanie mit Charlotte. Sie fragt Silvia, ob sie stille und ob die Kleine gerade getrunken habe. Beides bejaht die Waidhofnerin. Nun geht es ans Abmessen: Gut gewachsen ist das kleine Mädchen. Und auch beim Abwiegen bringt Charlotte knapp ein Kilogramm mehr auf die Waage als bei der Geburt. Beide Frauen sind zufrieden. „Möchtest du, dass ich bei Charlotte eine Babymassage mache?“, fragt die Hebamme. Silvia ist einverstanden. Melanie nimmt ein Bio-Babyöl und massiert sanft den Bauch und die Hände. Es wirke beruhigend auf Babys. Vor allem, wenn sie viel weinen und unentspannt sind, hilft diese sanfte Berührung. Charlotte ist tiefenentspannt und genießt die Massage. Im Hebammenzentrum befinden sich nicht nur ein Wickeltisch und eine Waage, sondern verschiedene Sitzgelegenheiten wie ein gemütlicher Sessel, ein Sofa und sogar ein Bett. Silvia zieht ihre Tochter wieder an, nimmt im Sessel Platz und stillt Charlotte. Melanie stellt sich neben die beiden und schaut beim Stillen zu. Noch verwendet Silvia ein Stillhütchen. Charlotte habe etwas gebraucht, bis sie richtig trinken konnte, erzählt die Mutter. Melanie ergänzt, dass sie das Stillhütchen nicht dauerhaft verwenden soll, da es gut ist, wenn sich das Baby anstrengen muss.
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Text: Daniela Rittmannsberger⎪Fotos: Daniela Führer