Künstliche Intelligenz: Co-Pilot in der Medizin!
Sie identifizieren Tumore, unterstützen bei Diabetes oder bei administrativen Tätigkeiten im Krankhausalltag: In Zukunft werden KI-gestützte Systeme eine noch größere Rolle in der Medizin spielen – Menschen bleiben aber unverzichtbar.
Wenn Kleinkinder an Typ-1-Diabetes erkranken, stellt das für Familien eine große Herausforderung dar. Denn Kleinkinder sind besonders gefährdet, einen niedrigen oder erhöhten Blutzuckerspiegel zu haben – und das kann fatale, sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Für Eltern heißt das, laufend, auch nachts, den Blutzuckerspiegel ihres Kindes zu kontrollieren und die entsprechende Menge Insulin zu verabreichen. Künstliche Intelligenz (KI) kann Entlastung bieten. Das zeigt das von der EU gesponserte Projekt „KidsAP“, an dem die Medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck beteiligt waren. Dabei wurde ein Steuersystem für Glukosesensoren und Insulinpumpen getestet, das durch einen KI-Algorithmus die Glukosewerte stabil hält, indem die Insulinmengen automatisch angepasst werden. Für Eltern bedeutet das: Weniger Zeit für das Diabetesmanagement während des Tages und mehr Schlafstunden und eine bessere Schlafqualität. Denn sie müssen nachts nicht ständig aufstehen, um den Blutzuckerspiegel ihres Kindes zu kontrollieren.
Univ.-Prof. Dr. Christoph Bock, Professor für Medizinische Informatik sowie Leiter des Instituts für Artificial Intelligence an der Medizinischen Universität Wien
„Bei ‚Intelligenz‘ denken wir im Deutschen sofort an etwas Menschliches. Das englische ‚Intelligence‘ meint etwas anderes. Es bezieht sich auf die Beschaffung und Verarbeitung von Informationen und Nachrichten.“
Text: Sandra Lobnig⎪Fotos: iStock_ Zinkevych, Medizinische Universität Wien