Hilfe zur Selbsthilfe
In Würde und bestmöglich alt werden: Dabei unterstützen die Zentren für Altersmedizin in Niederösterreich. Der Bedarf steigt, die Zentren werden ausgebaut.
Am Programm stehen Einzel- und Gruppentherapien mit diversen Übungen zu Koordination, Kraft und Ausdauer.
Bis 2040 wird eine halbe Million Menschen in Niederösterreich über 65 Jahre alt sein – das ist knapp jede und jeder Dritte. Die Zahl der über 85-Jährigen wird sich in den nächsten 25 Jahren mehr als verdoppeln. Die Gesellschaft wird immer älter – das ist zwar gut so, aber die Gesundheitsversorgung muss dementsprechend vorbereitet werden. Altern ist ein komplexer Prozess und braucht ein angepasstes Angebot. Es ändert sich der Bedarf an medizinischen Leistungen: Ältere Menschen brauchen eher Angebote der Akutgeriatrie und Remobilisation, das heißt: gezielte Therapien, um gesundheitlichen Einschränkungen im Alltag entgegenzuwirken – und das wohnortnah. Genau hier setzt das Konzept der Zentren für Altersmedizin an.
Hochspezialisiert
Das Zentrum für Altersmedizin ist eine hochspezialisierte Einheit, von der Patientinnen und Patienten ab 65 Jahren versorgt werden, deren Selbständigkeit, Mobilität und Allgemeinzustand eingeschränkt sind – etwa nach einer Krankheit oder Operation. Sie haben spezielle Bedürfnisse: Der Krankheitsverlauf und die Genesung dauern länger und auch die ursprüngliche körperliche Verfassung kann oft nicht mehr erreicht werden. Hier setzt die Altersmedizin an. „Das Ziel ist, dass die Patientinnen und Patienten durch individuelle Therapien wieder zu einem möglichst selbständigen Leben im gewohnten Umfeld mit oder ohne Unterstützung zurückfinden“, erklärt Oberärztin Dr. Elke Maurer. Sie leitet das Zentrum für Altersmedizin im Landesklinikum Waidhofen/Thaya. Es ist das erste seiner Art in Niederösterreich.
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Zentrum für Altersmedizin
Das Zentrum für Altersmedizin bietet:
aktivierende Pflege
Wasch- und Anziehtraining
Outdoorgruppe
Gangschulung
Üben von Aktivitäten des täglichen Lebens
Kräftigung der Muskulatur
Gedächtnistraining
Beratung der Angehörigen
gezielte Entlassungsplanung
Zielgruppe sind Menschen über 65 mit:
Multimorbidität
Einschränkung oder Bedrohung der Selbständigkeit
Bedarf an Therapien zur Funktionserhaltung und -förderung
stabiler Herz-Kreislauf-Situation
psychiatrischer Stabilität
Motivation zur aktiven Mitarbeit bei den Therapien
Text: Karin Schrammel | Fotos: Philipp Monihart