Dampfende Gefahr

Das Rauchen von E-Zigaretten liegt im Trend. Zwar gibt es noch keine Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Folgen. Aber schon jetzt ist absehbar: E-Zigaretten schaden der Gesundheit.

Sie sind mintgrün, zuckerlrosa oder azurblau und in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich, zum Beispiel mit Apfel-, Erdbeer- oder Wassermelonenaroma: E-Zigaretten, als Einweg-Version Vapes genannt, sind populär wie nie zuvor. Kein Wunder, denn sie bieten – ob mit oder ohne Nikotin – im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten einige Vorteile: Sie sind unauffälliger in der Handhabung und hinterlassen keinen unangenehmen Rauchgeruch. Denn anders als bei Zigaretten kommt es beim Ziehen an der E-Zigarette zu keinem Verbrennungsvorgang. Die elektronischen Sticks, die man sich auch für einzelne Züge aus der Tasche holen kann, funktionieren mittels kleiner Batterie. Diese erhitzt im Inneren der E-Zigarette Flüssigkeit, die verdampft, und der Dampf wird inhaliert. Davon haben Vapes auch ihren Namen. „Verdampfen“ übersetzt man im Englischen mit „vaporize“, woraus im deutschen Sprachgebrauch „vapen“ wurde.

Keine gesündere Alternative

Dass immer mehr Menschen zu E-Zigaretten greifen, erlebt auch Alexandra Beroggio vom Rauchfrei-Telefon. „Erwachsene verwenden Vapes häufig zur Raucherentwöhnung, viele Jugendliche starten gleich mit der E-Zigarette“, sagt die Klinische und Gesundheitspsychologin. Mischkonsum, also der Wechsel zwischen Zigarette und Vapes, komme ebenfalls häufig vor. Immer noch hält sich dabei das Gerücht, E-Zigaretten seien eine gesündere Alternative zu Zigaretten. „Das ist ein Irrglaube“, sagt Beroggio. Mit großer Sorge betrachtet auch Dr. Christopher Lambers, Leiter der Abteilung für Pneumologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, den Vapen-Trend, vor allem unter jungen Nutzerinnen und Nutzern. Zwar lässt sich derzeit noch nicht genau abschätzen, wie gesundheitsschädlich E-Zigaretten wirklich sind. Diesbezügliche Langzeitstudien gibt es nicht. Wie denn auch? E-Zigaretten sind, im Vergleich zu Tabakprodukten, erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt.

 

Alexandra Beroggio, Klinische und Gesundheitspsychologin

 

„Leider gibt es zu wenige Regulierungen, sodass die Hersteller ihre Produkte bunt gestalten und gezielt vermarkten können.“


Text: Sandra Lobnig⎪ Fotos: iStock_ yehor, Ferry Nielsen

 

Hier NEWSLETTER bestellen

〰️

Hier NEWSLETTER bestellen 〰️

Zurück
Zurück

Die anderen sind nicht an allem schuld

Weiter
Weiter

Bittersüße Lügen